Ein Gastbeitrag von Jonathan Zhao.
Seit seiner Einführung im Jahr 2009 hat sich der Shopify App Store erheblich weiterentwickelt. Mit dem Wachstum von Shopify stieg auch die Anzahl der Apps in unserem Store von einigen Hundert auf weit über 3.000. Während diese wachsenden Zahlen die anhaltenden Möglichkeiten für Entwickler von Shopify Apps (und die zunehmenden Anpassungsoptionen für Händler) zeigen, ist es schwieriger geworden, sich mit den eigenen Apps von der Masse abzusetzen.
Im Laufe der Zeit haben wir den Store stetig verbessert und im Jahr 2018 den heute aktuellen, neuen Shopify App Store eingeführt. Dieser hat die Auffindbarkeit von Apps verbessert und hilft Händlern bei der Entscheidung welche App die Nützlichste für ihr Anliegen ist. Das Update trug dazu bei, die Konvertierungsraten für Entwickler zu erhöhen. Allerdings gibt es noch immer etwas zu tun.
Aus diesem Grund haben wir kürzlich die Möglichkeit von Anzeigenschaltungen im Shopify App Store eingeführt. Dadurch kannst du das Wachstum deines Unternehmens beschleunigen, indem du deine Apps gezielt für hochwertige Leads sichtbar machst.
In diesem Artikel stellen wir dir vor, wie diese Anzeigen funktionieren und wie du die Vorteile der Änderung nutzen kannst. Schon seit Monaten führen wir Betatests durch, sodass wir nun einige der wichtigsten Erkenntnisse unserer Test-Nutzer preisgeben können. Zum Beispiel wie du deinen ROI aus Anzeigen im App Store maximieren und damit dein Business voranbringen kannst.
Das Potenzial von Ads
Die Einführung des neuen Shopify App Store half bestehenden Entwicklern, ihre Konvertierungsraten im App Store zu steigern. Allerdings bot das Update bei neueren Apps immer noch nicht genug Unterstützung, um sich im Wettbewerb durchzusetzen und mit etablierteren Programmen zu konkurrieren.
Bei der Durchsicht unserer Daten fanden wir heraus, dass 60 Prozent der Installationen im App Store auf Suchanfragen zurückzuführen sind, womit Google und Co. für Händler eine entscheidende Rechercheplattform darstellen. Außerdem haben wir festgestellt, dass die überwiegende Mehrheit der Klicks nach wie vor auf eine kleine Anzahl ausgewählter Apps in den Top-Suchergebnissen fiel.
Es liegt in der menschlichen Natur, auf die Ergebnisse der Top-Platzierungen zu klicken. Das bedeutet jedoch, dass einige großartige Apps keinen bedeutenden Traffic erhalten, weil sie einen niedrigeren Rang einnehmen – und das oft nur, weil sie der Plattform erst später beigetreten sind als ihre Konkurrenten. Sie hatten schlichtweg nicht den Zeitvorteil, ihre Präsenz und Nutzerbasis aufzubauen und ihr organisches Ranking zu verbessern.
Ob du ein Newcomer der App-Entwicklung oder ein erfahrener Entwickler bist, der eine neue App auf den Markt bringt: Es ist sehr schwierig und zeitaufwändig, organisch zu konkurrieren – besonders in einer stark umkämpften App-Kategorie. Co-Marketing, E-Mail-Marketing und Content-Marketing sind durchaus effektive Strategien. Trotzdem kann es schwierig sein, relevante, qualitativ hochwertige Leads von deiner App zu überzeugen.
Differenzierung und Aufmerksamkeit mit Anzeigenwerbung
Wir wissen, dass die qualitativ hochwertigsten Leads Händler sind, die aktiv nach Apps suchen. Mit der neu geschaffenen Möglichkeit der Werbung direkt im App Store erhältst du Zugang zu einem Kanal, über den du diese Händler direkt ansprechen kannst. Es ist eine hervorragende Möglichkeit, das Wachstum bestehender Apps zu beschleunigen. Besonders leistungsstark ist es jedoch für neue Apps, die etwas Schub benötigen, um organisch ein besseres Ranking zu erreichen.
Tomas Kacevicius, Entwickler der Shopify App Firepush erklärt: „Erstens haben unsere Anzeigen im Shopify App Store die Anzahl der App-Installationen verdoppelt. Das bedeutet höhere Einnahmen und ein besseres organisches Ranking im Shopify App Store. Zweitens haben wir festgestellt, dass unsere Kosten pro Installation durch diese Anzeigen im Vergleich zu anderen von uns genutzten Anzeigennetzwerken dreimal geringer sind.“
Lesetipp: Wie der Entwickler einer Übersetzungsapp Shopify globalisierte
Anzeigen im Shopify App Store: So geht‘s
Jetzt, da Anzeigen im Shopify App Store offiziell verfügbar sind, wollen wir uns anschauen, wie du diese Neuerung für dein eigenes Business maximieren kannst – einschließlich der praktischen Empfehlungen unserer Beta-Benutzer.
Um mit deiner ersten Anzeige zu beginnen, begibst du dich in dein Partner-Dashboard. Klicke dort auf Apps, dann auf Ads/ Anzeigen und anschließend auf Create ad/ Anzeige erstellen.
An dieser Stelle musst du die Details deiner Anzeige spezifizieren, einschließlich der Identifizierung deiner Keyword-Strategie.
Schritt 1: Auf Keywords bieten
Anzeigen im Shopify App Store funktionieren, indem du an einer Auktion zu bestimmten Keywords teilnimmst. Wenn du eine Anzeige erstellst, gibst du an, auf welche Keywords du bieten möchtest. Sucht ein Benutzer im App Store nach diesem Keyword, findet eine Auktion statt, bei der jeder Werbetreibende, der für dieses Keyword angezeigt werden möchte, ein Gebot abgibt. Anschließend wird die Anzeige des oder der Gewinner dieser Auktion ausgespielt. Kosten entstehen nur, wenn ein Benutzer auf die Anzeige klickt. Dabei entsprechen die Kosten pro Klick dem Gebotsbetrag zum Zeitpunkt der Auktion.
Die Auswahl der Keywords, für die ein Gebot abgegeben werden soll, ist eine Strategie für sich. Wir empfehlen dir die Lektüre unserer Dokumentation zum Thema App Suche, um einen gründlichen Überblick darüber zu erhalten, was bei der Auswahl von Keywords zu beachten ist.
Relevant bleiben
Im Interesse eines besseren Nutzererlebnisses und einer höheren Klickrate für Werbetreibende, optimieren wir die Suchergebnisse im App Store, indem wir die relevantesten Anzeigen je Keyword über eine Preisdynamik belohnen.
Was bedeutet das? Um an einer Auktion teilzunehmen, müssen weniger relevante Anzeigen im Vergleich zu relevanteren Anzeigen mehr bezahlen, um sich unter den Geboten durchzusetzen. Zudem werden irrelevante Anzeigen überhaupt nicht angezeigt, unabhängig davon, wie viel die entsprechenden Werbetreibenden bereit sind, auszugeben.
Wenn zum Beispiel vier Anzeigen auf dasselbe Keyword bieten, sind die Kosten pro Klick für die relevanteste Anzeige am niedrigsten. Im obigen Bild wird die letzte Anzeige trotz des höchsten Gebots überhaupt nicht angezeigt. Die Anzeige ist für das Keyword, auf das hier geboten wird, irrelevant.
Kalys Salmakbaev, Marketingleiter bei der App-Entwicklungsfirma Growave und einer unserer Beta-Tester, warnt vor irrelevanten Geboten:
„Mein Hauptratschlag ist es, sein Geld sehr gezielt zu investieren. Finde Keywords, welche die Händler tatsächlich dazu bringen, die beworbene App zu installieren. Denke zweimal nach, bevor du auf irrelevante Keywords bietst. Dies gilt auch dann, wenn du nur versuchst, den Bekanntheitsgrad deiner Marke zu erhöhen. Das könnte zwar theoretisch helfen, wird deine Konvertierungsrate aber praktisch senken und deine Kosten erhöhen. Ich persönlich schlage vor, sich auf die eigene Nische zu konzentrieren und zu versuchen, die Konkurrenz mithilfe von Anzeigen und anderen Marketingstrategien zu übertreffen.“
Die eigene Nische finden
Seine Nische zu finden, wie oben von Kalys von Growave erwähnt, ist eine der strategischsten Möglichkeiten, sich im Shopify App Store abzuheben. Wenn es um deine Keyword-Strategie geht, ist es doppelt wichtig, deine Nische zu kennen.
Anstatt Geld für alle möglichen Keywords auszugeben, ist die Konzentration auf Suchbegriffe, die in hohem Maße auf deine Branche ausgerichtet und relevant sind, die weitaus bessere Art, sein Werbebudget auszugeben. Benutzer suchen mit einer bestimmten Absicht nach spezifischen Begriffen. Konzentriere dich deshalb nicht auf zufällige Keywords, sondern auf genau diese Suchabsicht.
Wenn du die Nische deiner App und die Art der Suchbegriffe, nach denen Benutzer in dieser Nische suchen, verstehst, wirst du hochaffine Nutzer besser ansprechen können.
Setze für deine Keywords auf Strategie
Der beste Rat für deine Keyword-Strategie ist dir klar zu machen, was du erreichen möchtest, welche Art von Benutzern du anziehen möchtest und was sie wahrscheinlich im App Store suchen werden. Auf diese Weise wirst du dein Werbebudget wirkungsvoll einsetzen.
Sobald du deine Keyword-Strategie schließlich in die Tat umgesetzt hast, ist es wichtig, die Ergebnisse deiner Optimierung zu verfolgen.
Schritt 2: Leistungsverfolgung mit Analysen
Das Anpassen und Verbessern deiner Gebotsstrategie bedeutet, die Ergebnisse deiner Kampagnen genau zu verfolgen. Alle Analysen, die du dazu benötigst, finden sich in deinem Partner-Dashboard. Mithilfe der dort aufgeführten Informationen kannst du ermitteln, ob du deine Gebote erhöhen oder senken solltest. Außerdem kannst du sehen, wie hoch deine Kosten pro Installation sind und was deine wertvollsten Keywords sind.
Zu den im Dashboard verfügbaren Berichten gehört der leistungsstarke Top Onlineshop-Suchen-Bericht. Er stellt dar, nach welchen Begriffen Benutzer gesucht haben, als sie auf deine Anzeige gestoßen sind. Dies hilft dir nicht nur bei der Optimierung deiner Anzeige durch die Verwaltung von Keywords. Vielmehr wird dir der Bericht bei deinem organischen Ranking helfen, indem er dir Suchbegriffe empfiehlt, mit deren Hilfe du dein App-Listing optimieren kannst.
Das Verständnis der dir zur Verfügung stehenden Berichte hilft bei der Feinabstimmung deiner Strategie. Im Folgenden findest du einige Tipps zur Verwendung der Berichte, um die besten Erkenntnisse für deine Kampagnen zu erhalten.
Lesetipp: Richtlinien und Ressourcen für die Aufnahme in den Shopify App Store
Segmentiere deine Keywords
Bei so vielen Daten kann es schwer sein einen Startpunkt für die Optimierung zu finden. Im ersten Schritt kann dir die Organisation deiner Keywords bei der Analyse helfen. Segmentiere sie in verschiedene Kampagnen. Wenn du deine Keywords auf diese Weise gruppierst, kannst du die Konvertierungsrate für jedes Keyword-Thema ermitteln.
Konsequentes Monitoring
Die Berichte und Leistung der Shops deiner Kunden im Auge zu behalten, ist der Schlüssel zum Erfolg. Beta-Nutzer Zubair Ahsan, Gründer der App-Entwicklungsfirma Proof Factor, erklärt, warum:
„App-Entwickler können so lange um die von dir bevorzugten Keywords kämpfen, bis deine Anzeige nicht mehr geschaltet wird. Wenn du bei der Auktion kaltgestellt wirst und vorher anständige Konvertierungsraten hattest, solltest du dein Gebote erhöhen. Manchmal jedoch zielen irrelevante oder nur teilweise relevante Apps mit wirklich hohen Geboten aggressiv auf die für dich wichtigen Keywords ab. In diesem Fall ist eine Gebotserhöhung möglicherweise nicht sinnvoll. Mit der Zeit werden irrelevante Anzeigen als solche ausgewiesen, wonach deren Relevanzbewertung abnimmt. Und das bedeutet, dass diese Anzeigen nicht mehr geschaltet werden.“
Selbst wenn eine Strategie in der Vergangenheit für dich funktioniert hat, ist der Einsatz von Analysen zur Verfolgung der Leistung wichtig, um deine Kampagnen aktuell zu halten.
Was kommt als nächstes?
Wir legen gerade erst mit Anzeigen im Shopify App Store los und arbeiten derzeit an einer Lösung, mit der Werbetreibende Anzeigen besser ihren Konversionen für bezahlte Pläne zuordnen können. Das soll dir helfen, deinen Ertrag aus den Werbeausgaben (Return on Ad Spend, ROAS) effektiver zu berechnen. Außerdem können auf diesem Weg Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie sich das Onboarding für die Nutzer deiner Apps verbessern lässt.
Lesetipp: Setze auf Vertrauen: Wie Apps für Shopify-Händler sicherer werden.
Ein neuer Marketingkanal für das Wachstum deiner App
Werbung im Shopify App Store ist ein weiteres Werkzeug in deinem Arsenal an Marketingkanälen. Wir ermutigen alle Entwickler dazu, ihre Marketingtechniken stetig zu testen und fortlaufend zu optimieren – egal ob sie mit Shopify werben oder nicht.
Dies ist erst der Anfang unserer Bemühungen, Werbung zu ermöglichen, um das Geschäftswachstum von App-Entwicklern auf unserer Plattform zu beschleunigen und qualitativ hochwertige Leads zu einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis zu generieren. In unserer Dokumentation (engl.) erfährst du wie du mit Anzeigen im App Store arbeiten kannst. Abonniere auch unseren Entwickler-Changelog (engl.), um alle Updates im Zusammenhang mit der Shopify Plattform zu erhalten.
Dieser Beitrag von Jonathan Zhao erschien zuerst im englischen Shopify Blog und wurde übersetzt.