An einem durchschnittlichen Tag gehen jede Minute rund 3,8 Millionen Suchanfragen bei Google ein. Das berichtet die Augsburger Allgemeine bereits 2018. Die Zahlen zeigen, wie rasant die digitale Revolution in Deutschland fortschreitet und Suchmaschinen zur größten Werbetafel für E-Commerce Unternehmen macht.
Mit der richtigen Strategie zur Suchmaschinenoptimierung ermöglichst du deinen Kunden nicht nur von ihrer Zielgruppe gefunden zu werden, sondern ebenfalls Vertrauen in deine Marke aufzubauen.
Doch was genau sollte optimiert werden? Ist es die Shop-Navigation? Der Content? Oder vielleicht sind es die Links in den Beiträgen deiner Kunden?
Mit dem starken Wachstum des E-Commerce hat sich auch die SEO zu einem komplexen Thema entwickelt. Unter dem Begriff sammeln sich eine Vielzahl von Maßnahmen, die schnell zu einem wirren Netz an Optimierungsprozessen werden können.
Wir geben in diesem Beitrag einen Überblick über die aktuellen SEO-Grundlagen und zeigen, mit welchen Tools du deinen Projekten den letzten Feinschliff verpasst, ohne dich im Labyrinth der Aufgaben zu verirren.
Folgende SEO-Maßnahmen werden in diesem Artikel erläutert:
1. Onpage-SEO:
Relevanter Content
Keywordrecherche
Metadaten
2. Offpage-SEO:
Backlinks
Anchor-Texte
3. Nützliche Tools für Keywordrecherche und SEO-Checks
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Was genau ist SEO im E-Commerce?
Vorweg: Die Suchmaschinenoptimierung für Onlineshops ist der Prozess der Optimierung von Inhalten (Blogbeiträgen, Startseitentexten, Produktbeschreibungen etc.), die bewirken soll, dass eine Suchmaschine den gewünschten Shop als Top-Ergebnis anzeigt, wenn potenzielle Kunden nach einem bestimmten Keyword suchen.
Suchmaschinen versuchen, die relevantesten Quellen zu finden, die einer Suchanfrage entsprechen. Konsumenten erwarten also, dass Google & Co. die Rolle eines sachkundigen Bibliothekars übernehmen. Inhalte, die für Keywords aufgearbeitet sind und als vertrauenswürdige Informationsquelle gelten, werden vom Bibliothekar vorzugsweise empfohlen. Sucht ein Benutzer nach einem Rezept für vegane Lasagne, wird er höchstwahrscheinlich auf Ergebnisse von renommierten veganen Koch-Blogs verwiesen. Die SEO kann auf verschiedene Weisen durchgeführt werden. Es gibt sowohl Optimierungsprozesse für das Verfassen von Content, als auch für den Aufbau eines Linknetzwerks. Im folgenden Abschnitt stellen wir dir die gängigsten Kategorien kurz vor.
Welche Arten der Suchmaschinenoptimierung sind für die von dir betreuten Shops relevant?
Im Allgemeinen wird zwischen drei grundlegenden SEO-Kategorien unterschieden:
1. Technisches SEO – Sichtbarkeit und Zugriff
Die technische SEO umfasst alle Optimierungen, die die Sichtbarkeit oder den Zugriff von Suchmaschinen auf den entsprechenden Onlineshop beeinflussen, beispielsweise die Indizierung, Seitengeschwindigkeit und die Sitemap (Seitenstruktur).
Übrigens: Die Sitemap für deinen Shopify-Shop findest du unter: www.meinshop.de/sitemap.xml.
2. Onpage-SEO – Inhalte für potenzielle Kunden
Hier geht es um die Optimierung der Inhalte, die für Onlineshop-Besucher, aber auch für die Suchmaschine von Bedeutung sind: Überschriften, Texte, Bilder und Videos sowie HTML-Tags. Onpage-SEO betrifft alle Ranking-Faktoren, die durch einen direkten Blick auf die Webseite ermittelt werden können.
3. Offpage SEO – Extern das Kunden-Vertrauen steigern
Die Offpage Optimierung umfasst Elemente, die sich nicht direkt im Shop deiner Kunden befinden. Das betrifft die Verlinkung auf anderen Webseiten, Social-Media-Marketing sowie Bewertungen und benutzergenerierte Inhalte. Bei Offpage-Faktoren geht es darum, die Autorität, Relevanz und das Vertrauen des Onlineshops über externe Wege zu steigern.
In diesem Beitrag werden wir uns auf die gängigen On- und Offpage-Maßnahmen fokussieren. Für ein optimales Ranking-Ergebnis solltest du jedoch alle drei Kategorien berücksichtigen.
So erklärst du deinen Kunden On- und Offpage-SEO
Schauen wir uns ein Beispiel an: Bei einem Hausbau werden nicht nur die Grundstruktur und das Material berücksichtigt, sondern auch die Umgebung und Einrichtung des Hauses. Gleichermaßen wichtig ist das Zusammenspiel verschiedener SEO-Prozesse für einen einladenden Onlineshop, der relevanten Traffic generieren soll.
Angenommen, du hast ein Haus mit einem Vorgarten …
Fall 1: Onpage SEO ohne Offpage-Optimierung
Dein Haus ist innen blitzeblank, dein Vorgarten ist jedoch verwuchert, sodass das Haus vom Zaun aus nicht sichtbar ist. Selbst wenn dein Haus von innen makellos ist, wird dich niemand besuchen kommen wollen.
Gleiches gilt, wenn Onlineinhalte einer E-Commerce-Brand extern nicht verlinkt oder empfohlen werden. Der Onlineshop mag großartigen Content haben und umwerfend aussehen, aber wahrscheinlich wird niemand jemals dein wunderschönes Meisterwerk sehen, weil Suchmaschinen und andere Plattformen lieber auf etablierte Shops verweisen.
Fall 2: Offpage SEO ohne Onpage-Optimierung
Umgekehrt sieht es ähnlich aus. Ein gepflegter Rasen zieht viele Gäste an. Wenn das Wohnzimmer jedoch an ein Kriegsgebiet erinnert, werden sie schneller gehen, als du SEO aussprechen kannst.
Wenn ein Besucher eine Webseite nach kürzester Zeit verlässt, bewertet Google dies als Absprung. Je höher die Absprungrate, desto schlechter wird die Seite bei Google eingestuft.
Aus diesem Grund solltest du SEO auf allen Ebenen durchführen. Shopify übernimmt einen wichtigen Teil der technischen SEO und bietet dir darüber hinaus Optimierungsmöglichkeiten, mit denen du sowohl dein Haus, als auch deinen Garten herausputzt.
Checkliste für die Onpage-Optimierung
Beim Onpage-SEO gilt die Grundregel: Schaffe relevanten Content und mache ihn auffindbar. Ohne guten Inhalt wirst du nicht gefunden.
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Verfasse qualitativen Content
Wenn die Suchmaschinenergebnisse, sogenannte SERPs (Search Engine Results Pages) die Eingangstür zu deinem Haus sind, ist der Content deine Einrichtung. Indem Onlinehändler qualitativ hochwertige Inhalte erstellen, schaffen sie einen warmen und einladenden Ort, an dem sich ihre Besucher sowie Suchmaschinen wie zu Hause fühlen.
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Finde relevante Keywords
Transaktionale Suchanfragen sind für konvertierungsgesteuerte E-Commerce Unternehmen wertvoller als reine Informationsabfragen.
Fokussiere deine Recherche deshalb auf lange Suchbegriffe, sogenannte Longtail-Keywords, auch wenn sie ein geringeres Suchvolumen aufweisen. Sie helfen dabei, relevantere Inhalte zu erstellen und qualifizierteren Traffic zu generieren. Ein Beispiel für solch ein Keyword ist „Shopfy Blog einrichten“ anstelle von „Blogerstellung“ oder „Wie funktioniert SEO?“ anstelle von „SEO.“
Auf thematischer Ebene musst du mit der Keywordrecherche kreativ werden. Verstehe den Gedankenprozess von Konsumenten, wenn sie nach bestimmten Informationen oder Produkten suchen. Nutze dafür deine Buyer Persona als Ausgangspunkt.
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Platziere Keywords in den Metadaten
Keywords sind nicht nur für deine Texte relevant, sondern sollten auch in den Metadaten zu finden sein. Dazu zählen alle Informationen die Sucher in den SERPs sehen.
Der Seitentitel ist die erste Stelle, die Google nach Keywords überprüft. Jede Seite sollte nur eine Überschrift erster Ordnung haben, einen sogenannten H1-Tag.
Aus Sicht des Suchers rückt anschließend die Meta-Beschreibung in den Fokus. Je mehr Interesse der kurze Text weckt, desto höher die Chance auf einen Click-Through – einen Besuch auf der Webseite. Weitere sinnvolle Orte für die Platzierung von Keywords sind die URL, Bildtitel und Alt-Attribute.
Vorsicht: Vergiss bei all deinen Bemühungen für eine hohe Keyworddichte nicht, dass du einen Text für die Besucher des Onlineshops deines Kunden schreibst, also für Menschen und nicht für eine Suchmaschine. Google bestraft zudem die pure Aneinanderreihung von Begriffen, auch bekannt als Keyword-Stuffing und potenzielle Käufer werden von Texten ohne Synonyme und inhaltlichen Mehrwert abgeschreckt und suchen schnell das Weite.
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Halte die Texte auf dem neusten Stand
Google platziert aktuelle Beiträge in der Liste der Suchergebnisse höher als veraltete. Es lohnt sich also, ältere Beiträge regelmäßig zu überarbeiten und zu aktualisieren, um unter den Top-Ergebnissen zu landen.
Kostenlose Tools für die Keyword-Suche (für dich und deine Kunden)
Einige der besten Keyword-Vorschläge sind direkt in den Google-Suchergebnissen enthalten. Gibst du beispielsweise ‘Shopify’ in die Suche ein, werden dir direkt weitere relevante Ergebnisse angezeigt. Du hast drei Möglichkeiten die Suchfunktion für deine Keywordrecherche zu nutzen:
- Autocomplete: Tippst du ein Keyword in die Suchleiste, werden automatisch Fragen und Phrasen angezeigt, nach denen bereits gesucht wurde.
- Nutzer fragten auch: Für einige Begriffe zeigt dir Google in den Suchergebnissen eine Liste häufig gestellter Fragen inklusive der passenden Antworten an und verweist auf den Ort, an dem die Suchmaschine die Antwort gefunden hat.
- Ähnliche Suchanfragen: Unter den Suchergebnissen findest du eine Link-Liste mit Keywords, die deiner Anfrage ähneln. Oftmals handelt es sich um verwandte Begriffe passend zum Thema.
Hierbei stößt du auf Fragen und Suchbegriffe, die zu einem deiner Hauptkeywords passen und tatsächlich von Usern gesucht werden.
Weitere Google-Tools mit denen du deine SEO verbessern kannst:
Googles Spezialität ist die Suche nach Begriffen und das Bereitstellen von relevanten Informationen. Kein Wunder also, dass die Plattform ebenfalls eine Vielzahl an nützlichen Keyword-Tools zur Verfügung stellt:
- Search Console: Hier findest du eine Liste an Schlüsselwörtern, die bereits Traffic für den Shop generieren, der optimiert werden soll. Die Begriffe zeigen dir, durch welche Keywords Besucher im Onlineshop deines Kunden gelandet sind.
- Google Trends: Für die Suche nach Themenbereichen, die aktuell eine große Nachfrage erfahren kannst du hier die Such-Trends durchstöbern. Praktisch ist, dass Trends länderspezifisch angezeigt werden.
- Google Keyword Planner: Um deine Chancen auf ein gutes Ranking zu vergrößer, kannst du hier nach neuen Keywords mit hohem Suchvolumen und geringer SEO-Konkurrenz suchen.
Keyword Tools die dir helfen, deine Zielgruppe zu erreichen:
- Answer the public: Dieses Tool verwendet Suchanfragen von Google und Bing und bildet daraus eine umfangreiche Datenbank, die Fragen zu einem Begriff formuliert. Dies ist besonders nützlich, um Ideen für relevanten Content zu sammeln.
- KWFinder: Hier findest du Longtail-Keywords mit geringer Konkurrenz. Die Suche ist kostenlos und ohne Account möglich und du kannst nach Keywords in verschiedenen Ländern suchen.
- Ubersuggest: Dieses Tool funktioniert ähnlich wie der KWFinder und zeigt verwandte Begriffe und deren Suchvolumen an.
Checkliste für Offpage-Maßnahmen
Hast du dein Haus auf Vordermann gebracht, wird es Zeit auch deinen Garten zu pflegen und dich mit deinen Nachbarn anzufreunden.
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Schaffe wertvolle Backlinks
Um die Inhalte eines Onlineshops vertrauenswürdig erscheinen zu lassen und die Markenautorität zu steigern, sind Backlinks unausweichlich.
Wenn viele Links von relevanten Branchenakteuren auf den Shop führen, verbessert dies die Autorität der Webseite und Suchmaschinen belohnen dich mit einem besseren Ranking.
Achte beim Aufbau von Backlinks auf ihre Relevanz. Stelle Branchen-relevanten Content wie Fallstudien, Infografiken oder kostenlose Tools zur Verfügung oder verfasse Gastbeiträge für Partnerseiten. Somit ermöglichst du Verlinkungen, die einen Mehrwert schaffen. Je mehr Top-Domains aus deiner Branche diese Inhalte zitieren, desto besser.
Wichtig: Der Kauf von Backlinks ist ein Tabu und wird von Google abgestraft.
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Verfasse ansprechende Anchor-Texte
Der Ankertext ist der Text, den Hyperlinks anzeigen, wenn sie auf ein externes Dokument oder eine andere Website verlinken. Suchmaschinen verwenden externe Link-Texte, also Verlinkungen die auf den Shop verweisen, um zu reflektieren, welche Produkte und Themen er bedient.
Die Faustregel für einen guten Anchor-Text lautet: Je natürlicher der Link-Text klingt, desto besser. Bietet dein Kunde beispielsweise Yogamatten an und wird in einem Artikel über nachhaltige Yogapraxis erwähnt, sollte der Link-Text statt ‘Hier klicken’ lieber den Produkttitel enthalten und den Leser darauf hinweisen, wohin der Link führt, wie zum Beispiel: ‘Unsere nachhaltige Yogamatte XY findest du im XY-Shop’.
Mit diesen Tools überprüfst du die Wirkung der SEO-Maßnahmen
Eine einfache Suchanfrage bei Google und ein Blick auf das Ranking kann ein erster Indikator dafür sein, wie effektiv die vorgenommenen Optimierungen tatsächlich sind. Das Suchergebnis allein zeigt dir allerdings nicht, welche Optimierungen gut funktionieren und an welchen Stellen es Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Wir empfehlen daher mindestens ein SEO-Tool zur Überprüfung zu nutzen.
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MozBar – eine SEO-Toolbar
Die Chome-Erweiterung bietet Zugriff auf Linkmetriken basierend auf SERPs für ein bestimmtes Keyword. Du erhältst Auskunft über Seitenautorität, Domänenautorität und die Anzahl der auf die Seite verweisenden Backlinks.
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Google Search Console
Mit dem integrierten Link-Tool in der Search Console kannst du existierende Backlinks einer Webseite überprüfen.
Weitere Tools zur Überprüfung der SEO-Maßnahmen:
- Domain Value: Mit diesem Tool kannst du sowohl deine Backlinks checken, als auch eine Onpage-Analyse durchführen.
- SEORCH: Die Webseite stellt dir eine Vielzahl an kostenlosen Tools zur Verfügung, unter anderem einen SEO-Check.
- Backlink-Checker von Neil Patel: Finde heraus, wer auf den Shop deines Kunden verlinkt und wie er im Vergleich zur Konkurrenz abschneidet.
Mache SEO zu einem Teil der Shop-DNA deines Kunden
Ein gutes Ranking für einen Onlineshop ist weder Glückssache noch Magie. Wichtig ist, dass du die Seite deines Kunden von Anfang an optimierst und die Seitenstruktur ‘crawlbar’ (für Suchmaschinen gut lesbar) machst. Mit den drei folgenden SEO-Regeln kannst du jeden Shop SEO-reif machen.
- Kenne die Zielgruppe und identifiziere wettbewerbsfähige Longtail-Keywords.
- Erstelle relevante Inhalte und platziere Keywords an den richtigen Stellen.
- Steigere deine Seitenautorität durch wertvolle Backlinks.
Mit dem Aufsetzen dieser SEO-Strategie schaffst du für deinen Kunden qualifizierten Traffic und trägst zum lang anhaltenden Erfolg seines Shops bei. Viel Erfolg.
Titelbild von Merakist. Weitere Bilder von Mitchell Luo, saeed mhmdi und Susan Holt Simpson.